Alte deutsche Volkslieder

Manch ein älterer Einwohner von Deutschland vermutet sicherlich, dass die alten deutschen Volkslieder in Vergessenheit geraten. Das ist allerdings nur bedingt der Fall. Denn natürlich trällern die Frauen heute beim Kartoffellesen nicht mehr „Hoch auf dem gelben Wagen“ vor sich her. Sie kennen das Liedgut aber dennoch. Auch Kinder singen nicht beständig vom wandernden Müller oder der klappernden Mühle, aber dennoch, sie kennen diese Lieder. Denn es ist durchaus so, dass auch heute noch viele Eltern und Großeltern mit ihren Kindern und Enkelkindern singen. Es waren es schon immer eher die Großeltern, die für den Erhalt des deutschen Kulturguts verantwortlich waren. Sie sangen mit ihren Enkeln und lasen ihnen Märchen der Gebrüder Grimm vor.

Heute müssen häufig große räumliche Distanzen zwischen Großeltern und Enkeln hingenommen werden, die Eltern stehen nun in der Pflicht. In manchen Haushalten wird vermutlich geschwiegen, in anderen aber haben die alten deutschen Volkslieder Hochkonjunktur. Denn man weiß heute, wie wichtig Singen für die Sprachentwicklung ist. Rhythmusgefühl entwickelt sich so ganz selbstverständlich. Nicht nur Eltern, sondern auch Kindergärten setzen auf das Singen als Bildungsinstrument. Natürlich sind es dann nicht immer die alten Weisen, die gesungen werden. Sie gehen aber dennoch nicht verloren. Zur Weihnachtszeit beispielsweise haben die alten deutschen Volkslieder in Form der Weihnachtslieder Hochkonjunktur. Ein gutes Zeichen für dieses deutsche Kulturgut ist auch die Tatsache, dass es immer noch zahlreiche verschiedene Liederbücher über Volkslieder im Buchhandel zu erwerben ist. Solch ein Angebot basiert auf einer großen Nachfrage. Und so bleibt es auch im 21. Jahrhundert bei der Weisheit: Wo man singt, da lass Dich nieder, böse Menschen haben keine Lieder.