Deutsche Bildungspolitik bleibt bei Pisa nur Mittelmass

Die deutsche Bildungspolitik war erschüttert, als man nach der ersten Veröffentlichung der PISA-Ergebnisse erkennen musste, dass die deutschen Schüler in vielen Bereichen nur Mittelmaß waren oder sich gar im hinteren Bereich des Messfelds befanden. Deutschland hat keine großen Bodenreserven. Die Industrie fußt auf dem fundierten Wissensstand ihrer Mitarbeiter. Deutsches Know-how ist auch im Ausland anerkannt, aber diesen Standard zu halten, fällt bei sinkendem Bildungsstand natürlich schwer. Wichtig war es daher, geeignete Maßnahmen in Gang zu setzen, um den Bildungsstand wieder anzuheben. Zahlreiche Neuerungen in der Schulbildung fanden statt. Kibiz wurde eingeführt. Dabei handelt es sich um das Kinderbildungsgesetz, dass seit Mitte2008 für die Kindergärten und Tagesstätten verbindlich ist. Frühkindliche Förderung, die zum Beispiel mit dem Delfin 4 Test überprüft wird, soll dafür sorgen, dass alle Kinder für die Grundschule einen gemeinsamen Ausgangspunkt erhalten.

Die Lehrpläne in Deutschland wurden zwischen den Ländern aufeinander abgestimmt, die Abiturzeit auf 12 Jahre zurückgeschraubt. Der verdichtete Lehrplan soll dafür sorgen, dass die Schüler besser ausgebildet und dennoch früher die Schulen verlassen. Eine allgemeine Abiturprüfung soll außerdem helfen, ein Abitur aus Kiel mit dem aus München vergleichbar zu machen. In den Universitäten wurden Studiengänge eingeführt, die mit dem Bachelor oder dem Master abschließen. Somit sind die Abschlüsse auch im Ausland anerkannt. Trotz aller Bemühungen bleiben deutsche Schüler aber im PISA-Test nur Mittelmaß. Viel Geld müsste in die Hand genommen werden, um den Schülern mehr zu bieten. Dazu scheint man aber in Deutschland noch nicht bereit zu sein. Im Übrigen wäre in diesem Fall spicken bei den erfolgreicheren europäischen Nachbarn erlaubt.