Die Germanen selber hatten in ihrer Geschichte keinen einheitlichen Herrscher und somit auch keine kaiserlichen Majestäten. Egal wie groß der Zusammenschluss der Stämme in Notsituationen auch war, es blieb stets bei den individuellen Stämmen, die von den Stammesführern geleitet wurden.
Im Volksthing wurde der König von den freien Männern gewählt, dieser wiederum konnte Gaufürsten ernennen. Großen Einfluss auf die germanische Entwicklung hatten jedoch stet die römischen Kaiser. Denn je nach Expansionsdrang führt deren Verhalten unweigerlich auch zu kriegsähnlichen Zuständen für die Germanen oder auch mal zu absolutem Desinteresse.
Im ersten Jahrhundert vor Christus beispielsweise eroberte Cäsar Gallien. Das Römische Reich wurde dadurch zum unmittelbaren Nachbarn von Germanien. Berührungspunkte in dieser Zeit bedeuteten immer auch Streitpunkte. Während Cäsar den Rhein als Grenze anerkannte, war Augustus ganz anderer Meinung. Er stellte viele Streitkräfte am Rhein auf und wollte sogar bis zur Elbe vordringen. Vermutlich im Jahr 6 n. Chr. gelang ihm ein wichtiger Sieg gegen Marbod, den König der Markomannen. Damit schienen die Germanen geschlagen und der gekannte Statthalter Varus wurde rechts des Rheins damit beauftragt, römisches Recht zu sprechen. Sein Verhalten brachte die Germanen aber erneut auf und es kam zur bekannten Varusschlacht, in der Arminius der Cheruskerfürst Varus in einen Hinterhalt lockte und somit der römischen Legion erheblichen Schaden zufügte. Auch Mark Aurel, Antonius Pius und Trajan hatten Einfluss auf die Entwicklung der Germanen, denn immer wieder kam es zu kriegerischen Szenen sowohl im Westen des germanischen Gebietes am Rhein als auch im Süden am Limes.