Die alten Karten des römischen Germanien haben ihren ganz besonderen Reiz. Besonders aus der Zeit von 100 bis 500 gibt es beständig Veränderungen hinsichtlich der Grenzen zwischen dem Römischen Reich und Germanien. Der Versuch, sich rechtsrheinisch zu etablieren wurde in der Varusschlacht vom Cheruskerfürsten Armin niedergeschlagen, diese Grenze wanderte innerhalb kürzester Zeit hin und her. Ebenso verhält es sich mit dem Bereich des Limes, der etwa um 100 gebaut wurde, um 300 aber von den Römern wieder aufgegeben wurde. Die Verschiebung der Grenzen und damit die vielen interessanten alten Karten sind vor allem auf die hehren Expansionsbegehren der damaligen römischen Kaiser zurückzuführen.
Aber nicht nur die Entwicklung des Römischen Reichs ist interessant nachzuverfolgen, sondern auch die Entwicklungen innerhalb Germaniens. Denn es gibt zahlreiche Karten, die zeigen, wo sich wann welche Stämme aufhielten. Daran kann man langsame Veränderungen in den Stammeslagen erkennen und die Völkerwanderung miterleben. Besonders interessant sind in diesem Zusammenhang spezielle alte Karten, die die Routen der einzelnen Germanenstämme nachzeichnen. Wer sich für das Thema interessiert, kann schnell erkenne, woher etwa ein Stamm wie die Vandalen kam, woher und wohin er zog und wo sich letztendlich seine Spur verliert. Auch von den Einflüssen und Kampfhandlungen lassen sich einige Rückschlüsse auf die Entwicklungen in bestimmten Landesteilen ableiten. Alte Karten sind vor allem für Historiker von großer Bedeutung. Als Laie ist es einfach nur spannend, die Karten zu betrachten. Für Historiker ist es aber von großem Belang, weil sich durch die Karten Beweise für ihre Thesen ergeben.