Im deutschen Sprachgebrauch ist es üblich, von dem Limes zu sprechen. Das ist aber nicht ganz korrekt, denn das Wort Limes stammt aus dem Lateinischen und bedeutet im Grunde nur Grenzweg. Es gibt daher verschiedene Limites, wie etwa den Hadrianswall in England oder eben den Obergermanisch-Rätischen Limes, den man in Deutschland einfach nur als Limes bezeichnet. Unglaubliche 550 km lang ist der Limes und bildet damit die Grenze des Römischen Reichs.
Erbaut wurde dieses monumentale Bodendenkmal in etwa um das Jahr 100, eine genaue Datierung erweist sich als schwierig auch deshalb, weil der Limes in Etappen errichtet wurde. Er diente ursprünglich nicht als kriegerischer Grenzwall, sondern lediglich als festgeschriebene Grenze für die wirtschaftlichen Interessen des Römischen Reichs. So entwickelten sich auf der römischen Seite eine recht hohe Kultur und ein gewisser Wohlstand, während auf der anderen Seite des Limes die Germanen nicht über ihren bisherigen Standard hinauskamen. Dadurch ausgelöst wurde natürlich das Bestreben der Germanen, sich in römische Bereiche vorzuwagen. Anfang des 3. Jahrhunderts kam es zu den ersten Grenzübertritten, die meist gewalttätig verliefen. Die Römer versuchten noch, diese Aufstände zurückzudrängen, was ihnen aber aufgrund der vielen Grenzen des Römischen Reichs immer schwerer fiel. Gegen Ende des 3. Jahrhunderts gaben die Römer den Limes wieder auf, alte und neue Grenze des Römischen Reichs wurde der Rhein. Heute kann der Limes an vielen Stellen noch besichtigt werden. Alte Bewachungstürme oder Kastelle waren entweder erhalten oder wurden restauriert, um römische Geschichte erfahrbar zu machen.