Buchtipp: Die sanfte Rebellion der Bilder. DDR-Alltag in Fotos und Geschichten

Buchtipp: Die sanfte Rebellion der Bilder. DDR-Alltag in Fotos und GeschichtenEin Bild sagt bekanntlich mehr als 1000 Worte. Das gilt insbesondere in Situationen, in denen die auf den Bildern abgebildeten Orte so nicht mehr vorhanden sind und wenn die Bilder und Fotos Vergangenheit lebendig machen. Fotografie zur deutschen Geschichte, zur DDR Geschichte, erweist sich als dauerhafte Mahnung und Erinnerung. In diesem Buch wird eine Geschichte zum Leben erweckt, die viele Deutsche, zumindest aber die Ostdeutschen, täglich erlebt haben. Diese untergegangene Welt findet sich nur noch in Fotografien wieder.

Erlebte Geschichte in Bildern ausgedrückt

Jeder, der in der DDR gelebt hat und also ihre Geschichte am eigenen Leibe spürte, kennt die auf den Fotos wiedergegebenen Plattenbauten sowie die von Trabant und Wartburg vollgestunkenen Straßen. Er kennt die Schaufenster mit immer der gleichen Dekoration ohne Ware, wie sie lange Jahre in der DDR zu mindestens in der Provinz üblich waren. Wer sich jedoch heute die modernen Städte und Dörfer auf dem Gebiet der ehemaligen DDR ansieht, der kann anhand der Fotos dieses Buch feststellen, was die vergangenen Jahre nach der Wiedervereinigung alles ermöglicht haben. Die abgelichteten Altbauviertel sind heute größtenteils schmucke Stadtquartiere, die Trostlosigkeit grauer Straßen ist einer bunten Werbewelt gewichen.

Gerade diejenigen, die einer starken Nostalgie nachhängen und letztendlich alles auch so wunderbar schön fanden in der DDR, werden in diesem Bildband mit ihrer eigenen Vergesslichkeit konfrontiert. Dies werden allerdings nicht jene Menschen sein, die trotz der Alltagswidrigkeiten und der erforderlichen Anpassung und Einpassung auf spezielle Weise der Vereinnahmung durch die SED Diktatur widerstehen konnten. Jene Nostalgiker, die in der DDR auch ihre Lebensnische gefunden haben, werden sicherlich die abgelichtete Trostlosigkeit des Alltags in der 2. deutschen Diktatur als angenehm empfunden haben. Jedenfalls angenehmer als die heute allerorts anzutreffende farbige Belebtheit.

Dieses Buch berichtet aus dem Alltag der DDR und ihrer Menschen, einschließlich dem durch genau diese Menschen herbeigeführten Endes der DDR. Kleinbürgertum und Revolution, diese Spanne bildet das Buch ab.