Wer auf den Spuren der Germanen wandeln will, der findet dazu in Europa viele Möglichkeiten. Ganze Zweige des Tourismus beschäftigen sich mit solch historischen Touren, die häufig allerdings auch den römischen Bezug tragen. Besonders beliebt als Ausflugstipps sind zum Beispiel die alten Germanen Gräber. Es handelt sich dabei meist um Gräberfelder, also einen Zusammenschluss vieler Einzelgräber. Besondere Funde dieser Gräberfelder können Rachow und Todendorf im heutigen Mecklenburg-Vorpommern für sich beanspruchen. Germanische Siedlungen sind wesentlich seltener anzutreffen. Das ist sicherlich zum einen darauf zurückzuführen, dass ihr Leben schon so lange Zeit zurückliegt. Andererseits wurden aber auch viele Siedlungen komplett zerstört und deren Inhalt geplündert. So ist nicht mehr viel übrig von den ehemaligen Siedlungen der Völkerstämme der Germanen.
Beliebt sind auch die Ausflugsziele am Rhein. Der Rhein stellte immer wieder und über lange Zeit die natürliche Grenze zwischen Germanien und dem Römischen Reich dar. Rechtsrheinisch können Erinnerungen an die Germanen gefunden werden, linksrheinisch sind es eher die römischen Einflüsse, die hier für den Tourismus eine Rolle spielen. Von ganz besonderer Bedeutung sowohl für die römisch-germanische Beziehung als auch für den heutigen Tourismus ist immer noch der Limes. Diesen Grenzwall darf man sich nicht als Befestigung gegen feindliche Angriffe vorstellen. Er war immerhin 550 km lang und damit kaum auf der ganzen Länge zu bewachen. Vielmehr war der Limes ein Zeichen sowohl für Römer als auch für Germanen, dass es hier einen Unterschied zwischen den Menschen gibt. Einige Wachtürme, Kastelle und Teile der Befestigung können heute noch besichtigt werden.